WiYou.de – Ausgabe 5/2023

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5-2023 Irgendwas mit Medien 19 Gründung der eigenen Firma Schon als sie noch zur Schule gegangen sind, haben Max und Adrian ihre Firma gegründet – im Januar 2019. Angefangen haben sie aber noch früher mit Spiele-Servern, die sie erstellt haben. „Um das zu vermarkten, brauchten wir eine eigeneWebsite“, erinnert sich Max. Mit Ausprobieren und indem sie einfach gegoogelt haben, wie was geht, haben sie sich eine erstellt und später für Freunde und Bekannte ebenfalls angefangen, Websites zu bauen. „Das hat ganz gut funktioniert und uns wurde öfter gesagt, dass wir das ja auch für andere Firmen machen könnten, da genug Bedarf da sei. Also haben wir uns gedacht, dass wir das einfach mal versuchen könnten.“ Ansporn sei immer gewesen, dass sie Sachen selbst machen wollten, so Adrian. „Wir wollten nicht irgendwo mitmachen, sondern unser eigenes Ding machen. Uns war dann schnell klar, wie unser Werdegang sein soll und dass wir das auch nach der Schule weiterverfolgen wollen. Deswegen haben wir uns nach dem Abi einen Studiengang gesucht, der unsere Firma weiter voranbringen kann.“ Studium und Firma unter einen Hut kriegen DieWahl des Studiengangs sei recht schnell auf E-Commerce an der EAH Jena gefallen, also einem Studium speziell zum Thema Online-Handel. „Das überschneidet sich gut mit dem, worin wir unsere Fähigkeiten vertiefen wollten, wie Marketing, Programmierung, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Volkswirtschaftslehre (VWL), Kosten-Leistungsrechnung und solche Sachen“, erklärt Adrian. Vor allem Grundlagen stünden im Fokus des Studiengangs, weswegen Max und Adrian ihre Firma gut mit dem Studium unter einen Hut kriegen würden. „Wir haben schon immer am besten praktisch gelernt, deswegen lernen wir viel durch unsere eigene Firma und schaffen die Prüfungen auch so.“ Laut Max wird in dem Studiumvieles anhand von Modellen gelehrt, die sie im Kleinen so oder so ähnlich bei sich anwenden. „Wir wollten aber trotzdem studieren und einen Abschluss haben, auch als Back-up, falls das mit unserer Firma doch nicht so gut funktioniert, wie wir uns das vorstellen.“ Weder in der reinen Informatik noch BWL hätten sie sich inhaltlich wiedergefunden, weswegen E-Commerce ein guter Mittelweg sei. Aufteilung der Aufgaben Der Fokus vonWebamax liegt aufWebdesign undWebentwicklung, doch dahinter verbergen sich verschiedene Aufgaben. Während Max als der kreative Kopf sich um das Webdesign und das Marketing kümmert und auch den Hut aufhat, wenn es um die Buchhaltung geht, ist Adrian fürs Einfach das zum Beruf machen, was man sich eh schon selbst beigebracht hat: Das machen Max und Adrian mit ihrer eigenen Digitalagentur „Webamax“. Programmieren und die Systementwicklung zuständig. Darüber hinaus ist er Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Westthüringen. Freundschaft und Co-Geschäftsführung Es kann eine große Herausforderung sein, wenn man mit seinen besten Freunden zusammen eine Firma gründet. „Wir haben auch von anderen gehört, dass es Probleme geben kann, wenn man als Freunde zusammenarbeitet“, sagt Max. Bei ihnen im Unternehmen gäbe es aber von Anfang an recht wenig Streitpotenzial. Denn, so der 21-Jährige weiter: „Unser Vorteil ist, dass wir unsere Tätigkeitsfelder von Anfang an gut zwischen uns aufgeteilt haben. Die Verantwortlichkeiten waren schon immer gut geregelt. Adrian ist für die Programmierung zuständig und wenn er der Meinung ist, dass etwas so umgesetzt werden muss, dann vertraue ich darauf.“ Adrian sieht als weiteren Vorteil, dass die beiden schon zusammengearbeitet haben, als sie erst elf Jahre alt waren und noch gar kein Geld im Spiel war. „Dadurch hatten wir, als es dann die Firma gab, schon das Vertrauen zueinander. Wir denken sowohl bei unseren Kunden als auch bei uns lösungsorientiert, deswegen sind kleinere Meinungsverschiedenheiten dann schnell geklärt.“ Laut Max entstünden dann sogar noch bessere Ergebnisse für den Kunden, weil sie ihre Lösungsansätze miteinander kombinierten. Digitale Durchstarter „Wer sich selbstständig machen will, sollte für den Anfang ein so einfach wie mögliches Geschäftsmodell wählen, womit man so wenig Kosten wie möglich hat, wie bei uns mit der Agentur“, rät Max. „Und man sollte sich nicht zu viele Gedanken machen. Am Ende kann man immer alles lösen. Also: Einfach machen und Projekte umsetzen! Uns ist aufgefallen, dass es von Unternehmen genug Bereitschaft gibt, junge Leute zu unterstützen. Die meisten freuen sich, wenn junge Leute etwas umsetzen, auch wenn vielleicht noch nicht das Wissen zu 100 Prozent da ist.“ (sa) Max‘ und Adrians Tipp zur Selbst- ständig- keit

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